Aarhus. Es sollte Aarhus werden. Am Mittwoch, drei Tage vor Törnbeginn stand endlich fest, von wo aus wir starten würden. Aarhus. Ich freute mich, diese Stadt hatte ich schon lange mal kennen lernen wollen.
Geklärt hatten wir zu diesem Zeitpunkt auch – zumindest grob – die Versorgungslage an Bord. Alexander und ich, Antje und Frank würden jeweils ein Mittagessen planen, einkaufen und später den Smutje abgeben. Eberhard, unser Skipper, brachte die Einkaufsliste für die restlichen Dinge mit. Wir sprachen sie gemeinsam durch und freuten uns einmal mehr, dass wir für die Anreise den Club-Bus würden nutzen können.
Immerhin jetzt wussten wir, von wo wir starten würden. Irgendwie beruhigend und aufregend zugleich. Beruhigend schon für all diejenigen, die uns seit Wochen mit der Frage löcherten, wo wir denn segeln würden, und die alle irritiert geguckt hatten bei der Antwort: ‚Nach Kiel. Von wo, wissen wir nicht.‘ Unser Segelclub hatte einen Kettentörn auf der Ostsee geplant. Aber segeln hieß eben auch, mit dem Wind fahren. Von wo der kommen würde, schien er selbst erst kurzfristig zu wissen.
Aufregend war es, weil uns nur noch drei Tage blieben, uns Gedanken über die mögliche Strecke zu machen. Welche Etappen würden wir ansteuern? Und seit dem Mittwoch gesellte sich die bange Frage dazu: welche konnten wir überhaupt ansteuern? Zweimetersechzig Tiefgang hatte die X-41, mit der wir unterwegs sein würden, das brachten wir an jenem Abend ebenfalls in Erfahrung. Flache Häfen fielen damit raus, aber nicht nur flache Häfen. Unser Mast hatte eine Höhe von knapp zwanzig Metern – keine unwichtige Größe in einem Land voller Brücken wie in Dänemark. Unsere Navigation kreiste also um diese zwei Punkte: nicht zu flach, nicht zu tief. Las man sich unbedarft durch den Revierführer setzte sich der Eindruck fest, es blieb nicht allzu viel übrig…