Unser ZimmermĂ€dchen hatte Humor. Sie drapierte meinen Schlafanzug mit einer solch eleganten LĂ€ssigkeit auf die Decken, dass das ‚Bella-Figura‘-Machen selbst meine Garderobe fĂŒr sich einnahm. Unser Besuch in dieser Stadt fĂŒhrte mir recht deutlich vor Augen, warum die italienische Lebensart und mein Kleiderschrank miteinander im Clinch liegen mussten: Selten habe ich mich fĂŒr meine klobigen Wanderschuhe so geschĂ€mt wie in dieser Stadt. Doch hielten sie mich auch hier all die Stunden zuverlĂ€ssig auf den Beinen und meine FĂŒĂŸe in heilem Zustand, sodass ich ihnen – retrospektiv betrachtet – ihr grobes Auftreten doch verzeihen mag.

Stadt-Bilder
Stadt-Bilder

Schulklassen strömten durch die Straßen, fluteten die PlĂ€tze, sammelten sich und stoben wieder auseinander. Die Fotos, die sie machten, handelten nicht von der Stadt, sondern von ihnen selbst. Leichtigkeit, Eitelkeit, Narzissmus der Jugend.

Statue
Statue

Stadt des Lichtes. Stadt der Sonne. Stadt der KĂŒnste. Florenz, Du, meine Schöne
 Ich streife durch Deine Gassen und staune. Wie Du erblĂŒhst am Morgen und zur Mittagszeit erstrahlst. Wie Du Dich am Abend, glĂŒhend von den Ideen des Tages, niederlegst. Dein Schlaf funkelt. Deine TrĂ€ume sprĂŒhen. Zwischen ihnen wandle ich wie ein Kind, das zum ersten Mal sieht.

Trinken. Trinken möchte man Dich – in tiefen ZĂŒgen – so bittersĂŒĂŸ wie Deinen Wein, um zu erfassen, aus welcher Quelle sich Deine Magie wohl speist.

Ich querte Deine BrĂŒcken, erstieg Deine Höhen und schritt ĂŒber PlĂ€tze und durch schmale Gassen. Mein Herz schlĂ€gt im Takt Deiner Erinnerung.

Florenz, Du, meine Schöne


Toskanische GĂ€rten
Toskanische GĂ€rten

In Deinen GĂ€rten blĂŒht der Sommer. Er duftet nach Jasmin und Sehnsucht. Streiche ĂŒber Deine seidige Haut und trĂ€ume vom Licht und den Farben, ausgegossen in Deinem Schoß. Suche nicht mehr Morgen noch Gestern, denn bei Dir ist heute ohne jede Zeit.

In Deinen GÀrten wandelt das Licht der Phantasie. Göttin des Morgens und der Nacht.

In Deinen GĂ€rten singt der Vogel Hoffnung. Sein Gefieder schillert in Deinen Augen. Hörte ihn flĂŒstern in der Nacht. Unter der Zypresse am Fluss erzĂ€hlt er seine Geschichten.

In Deinen GĂ€rten ruht mein Herz und kehrt in jeder Winternacht dorthin zurĂŒck.

Florenz, Du, meine Schöne