Der Club-Bus wurde vollgeladen und dann ging es mit sechs Leuten auf nach DĂ€nemark. Mit von der Partie waren Eberhard, unser Skipper, Frank, JĂŒrgen, Antje, Alexander und ich. Es war eine lustige Truppe, die sich da zusammengefunden hatte. Vor allem das Gespann aus Eberhard und Frank war einmalig. Antje fiel als erste der Vergleich mit den beiden Muppets ein und dieser entpuppte sich als absolut treffsicher. Wenig blieb in den folgenden sechs Tagen von den beiden Herren unkommentiert. Und so unterschiedlich die beiden auch sein mochten, ergĂ€nzten sich ihre Wortspiele doch zum feinsten, schwĂ€rzesten Humor. Ja, wir haben viel gelacht auf diesem Törn. Nicht jeder Witz schaffte es ĂŒber die GĂŒrtellinie, aber lustig war es allemal.

Dass Alexander und ich nicht zu den typischen Autofahrern zĂ€hlten, stellten wir auf dem Weg nach DĂ€nemark fest. Die Technik hatte uns auch hier lĂ€ngst ĂŒberholt. Vorbei war die Zeit von Verkehrsfunk und Konsorten, stattdessen war Google nun stetiger Begleiter der Fahrt und wusste zuverlĂ€ssig den nĂ€chsten Stau vorherzusagen, inklusive Zeitersparnis bei empfohlener Ausweichroute. Wir umfuhren alle Engstellen problemlos und hatten schnell die dĂ€nische Grenze erreicht. Frank steigerte sich derweilen in immer grĂ¶ĂŸer werdende Eiscreme-Phantasien hinein, sodass wir meinten, direkt hinter der Grenze rechts ranfahren zu mĂŒssen, um erst einmal ein dĂ€nisches Softeis zu besorgen.

Mir war gar nicht bewusst gewesen, dass unsere nördlichen Nachbarn auch in kulinarischer Hinsicht ein Ziel sein könnten. Meine Erinnerungen an DĂ€nemark beschrĂ€nkten sich auf eine Handvoll Butterfahrten als Familienausflug in den spĂ€ten achtziger Jahren. Ja, es kamen darin auch Hot-Dogs als Erinnerung vor, aber nur in Form minimaler Zwischenstopps bei der Passkontrolle auf der RĂŒckfahrt.

TatsĂ€chlich probierten wir dann spĂ€ter auf dem Törn in verschiedenen HĂ€fen das angepriesene Softeis. Die anderen variierten mit Schoko- oder Lakritzstreuseln, ich blieb bei purer Vanille. Schmeckte es noch wie in meiner Kindheit? Damals fuhr ein Eiswagen durch die Straßen unserer Kleinstadt, dessen Klingen wir Kinder schon vernahmen, wenn noch die halbe Stadt zwischen uns lag. Ein Sprint zu den Eltern und das Betteln um fĂŒnfzig Pfennige, dann gab es besagtes Softeis auf die Hand. An all das erinnerte ich mich plötzlich wieder sehr lebhaft nach all der SchwĂ€rmerei in unserem Bus.

Lustig fand ich auch Antjes ErlĂ€uterungen zum ‚Guf‘ – eine Eischneehaube, die bei einigen EisspezialitĂ€ten ergĂ€nzt wurde. SĂŒĂŸ, sĂŒĂŸer, DĂ€nemark


Aarhus Hafen
Aarhus Hafen

In Aarhus ĂŒbernahmen wir das Boot dann pĂŒnktlich von der VorgĂ€nger-Crew. WĂ€hrend wir unsere Sachen zur „Dockenhuden“ schleppten, beluden sie auf dem Parkplatz schon den Bus mit dem eigenen GepĂ€ck, um die Heimreise nach Hamburg anzutreten. Letzte Informationen wurden getauscht, dann waren wir allein mit unserem Schiff und bereiteten es und uns auf den nĂ€chsten Törnabschnitt vor.