‚Hier gibt es ein Schloss, das man besichtigen kann‘, verkündete Antje am nächsten Morgen. Ein Schloss? Na, nix wie hin! Das Schöne am Segeln in Dänemark ist ja, dass man losfahren kann, wenn man losfahren will und nicht, wenn die Tide läuft. Zeit hatten wir genug – also auf zur Schlossbesichtigung.

Nyborg Schmetterlinge auf dem Rathausmarkt
Nyborg Schmetterlinge auf dem Rathausmarkt

Nyborg präsentierte sich wie all die anderen dänischen Orte von seiner schnuckeligen Seite. Fachwerkhäuser, kleine Gassen, Blumenschmuck in Form von Schmetterlingen auf dem Rathausplatz. Die Festung mit den Wallanlagen fanden wir schnell. Ebenso den Schwan, der sich mit seinem vermeintlichen Kontrahenten im silbernen Lack eines parkenden Autos maß und neben dem sich Frank nun ebenfalls aufplusterte. Aber das Schloss war weit und breit nicht zu sehen. Karten wurden konsultiert und hin- und hergedreht, bis man sich auf den kürzesten Weg geeinigt und der nächste Regenschauer zielsicher eingesetzt hatte.

Spaß für Kinder
Spaß für Kinder

Als wir beim Bauwerk anlangten, goss es bereits in Strömen, und Frank frotzelte einmal mehr ob des Regenschirmes, den wir uns für den Törn einzupacken geweigert hatten. Ja, zugegeben, jetzt hätten wir ihn alle gern zur Hand gehabt, während wir uns tiefer und tiefer in die Kapuzen der Regenjacken zurückzogen. Nyborg war nicht nur schnuckelig, es war auch ausgesprochen nass. Die Hälfte der Crew beschloss folglich, dass es mit dem Sightseeing nun genug sei und strebte entschlossen zurück zum Boot, während die andere Hälfte noch zwei weitere nasse Gassen betrachtete und vergeblich nach ein paar Postkarten Ausschau hielt.

Nyborg Schloss
Nyborg Schloss

Dann gaben auch wir auf. Touristen-Spielen machte bei Regen einfach keinen Spaß.