Auf Juist nahmen wir âNordsee-Urlaub Teil IIâ in Angriff. Christians Sprung ins Wasser am frĂŒhmorgendlichen Ankerplatz hatte sozusagen die Inspiration dazu geliefert. Wenn nicht auf âder Welt schönster Sandbankâ baden gehen, wo dann? Alexander und ich machten uns also auf den Weg zum Strand, ich freute mich insgeheim ĂŒber das wunderbare Wetter dazu. Seit nunmehr drei Jahren hatte ich fĂŒr jeden unserer Segeltörns die Badesachen eingepackt. Seit drei Jahren wurde darĂŒber gespottet, aber in diesem Jahr waren wir nun beide froh, das Schwimmzeug in der Tasche gehabt zu haben.
Der Strand von Juist war wunderbar. Auch hier kamen wir allerdings mal wieder fĂŒr die offiziellen Schwimmzeiten zu spĂ€t. Sprich, es war Niedrigwasser. Das Meer hatte sich weit zurĂŒckgezogen. Es war ein gutes StĂŒck bis zum Wasser, in dessen Wellen wir uns dann abwechselnd warfen. Und âWellenâ war hier das richtige Wort, denn auf dem Strand stand eine gehörige Brandung.
Auch wiederholte sich das Schaubaden der mĂ€nnlichen Bevölkerung. Dieses mal stolzierte ein jĂŒngeres Exemplar zielstrebig zum Wasser. 17 km Sandstrand, aber seiner Klamotten entledigen musste er sich direkt vor meiner Nase, um dann unter meinem Blick todesmutig das Meer zu bezwingen. Ich war da lĂ€ngst von der ersten Runde Schwimmen zurĂŒck und wartete nun gelassen bei unseren Sachen auf Alexander, der zwischen den Wellen seine Bahnen zog. Besagter JĂŒngling blieb im Ăbrigen auch nicht besonders lang. Nach der PrĂ€sentation ging es stracks zum Wasser und hinein â und, oh, scheinbar war es kĂŒhl… Und das, wo Juist doch damit prahlte, glatt ein ganzes Grad mehr Wassertemperatur als Spiekeroog zu haben. Immerhin 19 Grad wurden hier verkĂŒndet. Recht zögerlich ging unser Jungmann noch bis zu den Knien hinein. Das folgende Untertauchen sah direkt schmerzhaft aus. Ich verbiss mir das Lachen und ging kurz darauf lieber selbst noch eine Runde schwimmen. Wer wusste schon, wann wir das wĂŒrden wiederholen können?
Bewundert haben wir im Hafen noch den Aussichtsturm, der ausschaut wie ein im Wind geblĂ€htes Segel. Von hier hatte man einen sagenhaften Blick hinaus aufs Wasser oder eben aufs Watt â je nachdem. Wir kicherten ĂŒber den Architektenstreich, der auf der Hafenmole fĂŒr alle Zeit verewigt worden war. Eigentlich hatte man markieren wollen, dass genau hier der siebte LĂ€ngengrad verlief â allein das Bauwerk war halt nicht punktgenau, sodass es nun 6 Grad und 59 Minuten auswies. Nah dran ist manchmal doch auch knapp vorbeiâŠ