Recht zerknirscht stellte Sebastian fest, dass unser Skipper zu den FrĂŒhaufstehern gehörte. Eigentlich hatte er sich ja bereit erklĂ€rt, den FrĂŒhstĂŒcksdienst zu ĂŒbernehmen. Ich saß im Salon, zog die Schuhe an, um die HelgolĂ€nder Dusche nach dem Wasserrohr- und vor unserem Aufbruch noch zu wĂŒrdigen, als Sebastian besockten Fußes erschien. Christians Nachricht, auf ein StĂŒck KĂŒchenrolle gekritzelt, machte ihm wirklich schwer zu schaffen. ‚Aber er kann doch nicht
 Ich sollte doch
‘, Sachen in dieser Art murmelte er eine Weile vor sich hin. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, denn unser Skipper konnte und hatte durchaus.

Noch am Abend zuvor hatte er Sebastian ordentlich gefoppt mit den diversen noch dringlich zu erledigenden Aufgaben: die Brötchen hier, das Liegegeld dort, nicht zu vergessen die zwei Paletten Bier auf Rechnung natĂŒrlich
 Die Liste wurde lĂ€nger und lĂ€nger, Sebastians Nicken zusehends unverstĂ€ndiger.

SpĂ€ter am Tag erklĂ€rte Christian, dass er doch eine wunderbar lange Nacht gehabt hĂ€tte – als Vater von kleinen Kindern hatte er die Definitionsmacht eindeutig auf seiner Seite.

An diesem Morgen hatten wir also alle noch genĂŒgend Zeit fĂŒr die Dusche – kurz und kostspielig wie immer, bei den MĂ€dels aber immerhin ergatterbar, weil zahlenmĂ€ĂŸig unter den Seglern immer noch in der Minderheit, FrĂŒhstĂŒck und Mini-Shoppingtour zum lokalen SchiffsausrĂŒster – wenn auch leider erfolglos, denn 16jĂ€hrige SchĂ€tze waren hier immer noch nicht wieder verfĂŒgbar, trotzdem aber war es alles keineswegs umsonst, wie wir am Abend noch herausfanden. Robert hatte nĂ€mlich einen exzellenten Rum erworben. Manchmal sprach ein schönes Äußeres also doch fĂŒr innere Werte, wie wir erheitert feststellten, als er uns eröffnete, dass er die Flasche wegen ihres ‚hĂŒbschen Äußeren‘ erworben hĂ€tte.