„Mit allen Winden…“

Hamburg Finkenwerder, GlĂŒckstadt, Cuxhaven, Spiekeroog, Helgoland, Dwarsloch, Hamburg Finkenwerder

Juni 2022

Inhalt


‚Vor dem Krieg haben wir …‘ Bisher hieß das vor ĂŒber achtzig Jahren – was fĂŒr eine Welt. Die Hamburger Hochbahn macht es richtig: „STOPPT DEN KRIEG“!

Vorbereitungen

‚Juhu, es geht endlich wieder los‘, war mein Gedanke, als ich an diesem Montag die Mail unserer Yachtschule öffnete.

Endlich wĂŒrde der Törn beginnen, den wir seit nunmehr zwei Jahren geplant und pandemiebedingt wieder und wieder verschoben hatten. Zwar ist auch in diesem Jahr das Virus nicht verschwunden, die Pandemie medizinisch gesehen auch nicht beendet, wenn auch, politisch gewollt, sehr weit in den Hintergrund getreten. So weit, dass man sich schon fragt: Ist das wirklich alles geschehen? Immer noch lief ich in geschlossenen RĂ€umen mit Maske rum, auch wenn es kaum noch jemand fĂŒr nötig zu halten schien. Aber vielleicht lag es auch daran, dass ich im Unterschied zu jenen ein Ziel hatte, und dieses Ziel heißt seit nunmehr drei Jahren: Spiekeroog, die Insel mit dem besten Eis, dem schönsten Dorf, der urigsten Kneipe und dem goldensten Sonnenlicht im Hafen. Was macht es denn da, noch ein paar Wochen lĂ€nger mit einer FiltertĂŒte auf der Nase herumzulaufen, wenn nur endlich dieser Segeltörn wĂŒrde beginnen können. Ja, ich gebe zu, ich wĂŒrde auch noch vor jedes Ohr eine binden, wenn ich damit sicherstellen könnte, dieses Jahr zu meiner Lieblingsinsel segeln zu können


Unbeeindruckt von so viel Einsatzwillen tobte eine Woche vor Törnbeginn ein Unwetter nach dem nĂ€chsten ĂŒber unser Land. Allein am letzten Wochenende sprachen sie von ganzen drei Tornados. Habe ich was verpasst? Seit wann haben wir es mit dieser Art WetterphĂ€nomen in unseren Breiten zu tun? Und das im FrĂŒhjahr! Ein FrĂŒhjahr, das innerhalb von vier Wochen von Schnee auf dreißig Grad plus umschaltete.

In diesem Jahr gab es keine Neuanschaffungen, nur das Bestreben – Altes verfĂŒgbar und vor allem auffindbar zu halten. Gar nicht so einfach in einer Wohnung, die sich nach und nach mit Umzugskartons fĂŒllte. Stand vor Törnbeginn: 68 StĂŒck – darin beinahe unsere gesamte Bibliothek. ‚Schon mal ĂŒber e-Medien nachgedacht?‘ ‚Nein, nicht wirklich.‘

Die andere Sorge galt dem immer noch umgehenden Corona-Virus. Konnte es etwas Ärgerlicheres geben, als ausgerechnet jetzt ein positives Testergebnis zu erhalten? Blieb nur, was ein GeschĂ€ft in Stuttgart so herrlich plakativ ins Schaufenster gehĂ€ngt hatte: ‚Maske auf und Kontakte halbieren!‘ Wohl denn


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