Wir trafen den Alten im Fairy Glenn. Er war gerade dabei, sich ĂŒber das MĂ€uerchen hinweg aus dem Staub zu machen. Habe ihn noch kurz grĂŒĂŸen wollen, aber er war mĂŒrrisch vom vielen Regen und blickte nicht einmal auf. Wahrscheinlich habe ich ihn gestört. Nimm‘ es mir nicht krumm, mein Alterchen. Werde dich nicht wieder stören, nur dein Bild – dein Bild habe ich mitgenommen


Fairy Glen
Fairy Glen

Ein Ort voller alter, knarziger BĂ€ume, die aussehen wie kantige, uralte Gnome. Bestimmt erwachen sie dort nachts zum Leben und stapfen durch die Landschaft wie die Ents aus „Der Herr der Ringe“. Fairy Glen beginnt ziemlich unmittelbar am Ortsrand von Brodick und zieht sich sĂŒdostwĂ€rts nach Lamlash. Man kann hin laufen. Bedauerlich ist die NĂ€he zu „The String“, der Straße, auf der man die seltenen Autos jedes einzeln fĂŒr sich schon von Weitem hört. Trotzdem haben wir hier im Glen Weidenmeisen, einen Falken und einen Bussard beobachten können.

Fairy Glen
Fairy Glen

Lamlash ist der Hauptort der Insel, auch wenn der FĂ€hranleger in Brodick liegt. In Lamlash kann man nach Kingscross Point laufen, ein schöner KĂŒstenwanderweg, der allerdings nur bei Ebbe möglich ist. FrĂŒher dachte ich, Meeresboden sei immer weicher Sandboden. Arran hat mich da eines Besseren belehrt – so viele verschiedene Steine und Felsen. Vorsicht ist hier geraten, die Steine sind mit Tang und anderen Wasserpflanzen bewachsen und entsprechend glitschig. Von Kingscross Point aus hat man eine fantastische Aussicht. Dort gibt es ein altes Wikinger Ford, sehr interessant. Über der Bucht haben wir Basstölpel bei ihren halsbrecherischen Flugmanövern beobachtet.

Arran, FelsenkĂŒste
Arran, FelsenkĂŒste

Von Lamlash aus blickt man auf Holy Island, die buddhistische Enklave mitten in Schottland. Es soll sich ein winziges Kloster auf dem Eiland befinden und am anderen Ende gibt es noch eine Einsiedlerkate, falls es einem im Kloster zu ‚crowded‘ wird
 Es muss ein wunderbares GefĂŒhl von Weltabgeschiedenheit ĂŒber diesem Ort liegen.

Holy Island
Holy Island

Bisher haben wir Holy Island immer nur von Ferne bewundern können. Es hat fĂŒr mich etwas von Abschied. Das Inselchen taucht immer dann hinter der Silhouette des schlafenden Kriegers auf, wenn wir auf der FĂ€hre Richtung Festland unterwegs sind. Erst werden die HĂ€user von Brodick ganz klein, dann kann man das Castle nicht mehr ausmachen, schließlich ĂŒberblickt man die ganze Bucht von Brodick Bay, wenn diese Bucht schließlich auch Clauchlands Point umfasst, erst dann erscheint Holy Island als Landmasse im Firth of Clyde. FĂŒr mich ist dies stets ein melancholischer Anblick, denn es bedeutet, dass wir Arran wieder einmal verlassen mussten, dass all die wunderbaren Tage und tiefen NĂ€chte schon vorĂŒber sind, und der Alltag wieder kurz bevor steht. Holy Island ist wie ein letztes Abschiedsgeschenk, das einem die Insel mit auf den Weg gibt.

Brodick
Brodick

Bis bald und grĂŒĂŸâ€˜ mir das kleine Volk!

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