Auf alles hatte er ein Datum geschrieben. Wirklich auf alles.

Sie wusste nicht, warum.

Hin und wieder kam es vor, dass sie die Dinge gedankenverloren in den HĂ€nden drehte. Und dann war es da, meist in irgendeiner Ecke, unten auf der RĂŒckseite in seiner kleinen, krakeligen Schrift.

‚12. April 1972‘ stand dann da zum Beispiel, und sie zerbrach sich den Kopf, was an jenem Tag wohl gewesen sein mochte.

Das waren Jahre vor ihrer Geburt. Unmöglich, es durch bloßes Nachdenken zu ersinnen.

Sie hĂ€tte jemanden fragen mĂŒssen, aber ihr fiel niemand ein.

Mit ihm hatte sie zu wenig gemeinsam gehabt, als dass es sich einfach so erklĂ€ren ließe.

‚ErklĂ€rungen werden sowieso ĂŒberschĂ€tzt‘, dachte sie und stellte das Ding wieder zurĂŒck auf seinen Zeitpunkt in seine Welt, die nicht die ihre war.

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