Ein Arbeitsprojekt habe ich mit nach Hause genommen: Unsere Pinne sollte neu lackiert werden. Christian, unser Freund und Skipper unzĂ€hliger Nordsee-Törns, lachte, als er das hörte. âDas war jahrelang mein Lebensinhalt. Unter vierzehn Schichten geht da nichtsâ, beschrieb er die Erinnerung an die Holzboote, die er auf Spiekeroog gesegelt hatte. Wir waren froh, dass es also ânurâ die Pinne war, das dauerte lange genug. âUnd denkâ dran, Du musst fertig sein, bevor die Fliegen kommen.â Bevor die was?!
Die Tage zwischen den Jahren verschafften mir einen gewissen Vorsprung. âNach Schicht zehn fange ich an zu verhandelnâ, drohte ich Alexander an. Schlussendlich habe ich dann aber doch noch eine draufgesetzt. Die angerĂŒhrte Lackfarbe war im Laufe des Monats in ihrem Kellerverlies ausgeflockt und hatte Schicht zehn ruiniert. Nun ja.
Unterhaltsam war ebenfalls der Besuch beim Segelmacher. Auch das Tuch sollte einmal durchgesehen werden, und vielleicht hatten wir auch eine Chance, unsere Segel gleich mit einlagern zu lassen? Angesichts begrenzter RaumkapazitÀten hofften wir instÀndig.
Ich fuhr alleine hin, um erste Infos einzuholen: konnte man die Segel einfach ohne Termin vorbeibringen? Konnte man sie fĂŒr den Winter einlagern lassen? Und was wĂŒrde denn der ganze SpaĂ kosten? Dass mich dort dann ein ganzer Laden voller MĂ€nner an NĂ€hmaschinen erwartete, die mich alle groĂ anschauten, das hatte ich freilich nicht erwartet.
Jedenfalls lieĂen sich alle Fragen schnell und kompetent klĂ€ren. Kurz, mit diesem Service war ich rundum zufrieden. HĂ€tte unsere âFridaâ doch nur Segel gehabt! All unsere Sorgen wĂ€ren bereits vom Tisch. Dummerweise gab es da noch diese andere Antriebsart und, anders als bei unseren Suns, konnte man und wollten wir auch nicht die Maschine abschrauben und ĂŒber Bord werfen, wie der Skipper mal spaĂeshalber gemeint hatte als Replik auf mein fortgesetztes Lamento ob des AuĂenborders auf den kleinen Booten.