Den ersten Tag wĂŒrden wir zum Bunkern nutzen, das war klar. Oban verfĂŒgte dafĂŒr ĂŒber die wohl beste Infrastruktur auf der Route, die noch kommen sollte. FĂŒr Alexander und mich war es lustig herauszufinden, was noch genauso war wie vor fĂŒnf Jahren, als wir das letzte Mal von hier zu einem Segeltörn aufgebrochen waren. Geblieben war der fiese Geschmack von Orangensaft-Konzentrat, den man fĂ€lschlicherweise als Saft gekauft und das erste Glas davon getrunken hatte. TatsĂ€chlich reichte die erworbene Literflasche Konzentrat locker fĂŒr die gesamte Crew und die nĂ€chsten zwei Wochen. GeĂ€ndert hatte sich der „Bakery Pop-Up-Store“ neben der Stadtmarina, zu dem RĂŒdiger uns umgehend zum Brotholen abbeorderte. ‚Die haben richtiges Brot!‘ diesen Satz verzweifelter EuropĂ€er versteht man erst, wenn man auf der Suche nach selbigem in Great Britain scheiterte. Alexander lobte die VerkĂ€uferin gleich ĂŒberschwĂ€nglich fĂŒr ihre Backwaren und versuchte zu erklĂ€ren, dass ‚die Deutschen‘ damit so ein besonderes GeschĂ€ft in ihrem Lande hatten. Die Dame hinter dem improvisierten Verkaufstresen lachte herzlich. Ja, ja, das kenne sie – ihr Mann sei schließlich auch so einer


Nicht nur das Brot war gut, auch der Kuchen war wirklich lecker. Dass wir an letzterem einen wirklichen Bedarf haben wĂŒrden, lernten wir recht bald. Unser Skipper war eigentlich ein recht anspruchsloser Zeitgeist, aber sĂŒĂŸe Teilchen zum Kaffee waren fĂŒr ihn ein echtes Muss. Wir frönten die nĂ€chsten zwei Wochen gerne diesem kleinen Laster zusammen mit ihm.

Als dann alle VorrĂ€te an Bord und wir wieder frisch geduscht waren – denn, herrje, was fĂŒr eine Schlepperei war das gewesen! – beratschlagten wir das weitere Vorgehen. WĂ€re doch irgendwie schade, wenn man den angebrochenen Tag nicht fĂŒr einen ersten Segelschlag nutzen wĂŒrde. Zumindest hinĂŒber zur Isle of Mull könnte man doch noch fahren. Da gab es so ein herrliches Loch, in dem man ganz wunderbar ankern könnte, schwĂ€rmte RĂŒdiger uns vor, und wir waren sofort Feuer und Flamme.