In Kerteminde legten wir lĂ€ngsseits an der Pier an. Vor und hinter uns lagen riesige Motorboote. Wir witzelten darĂŒber, am nĂ€chsten Morgen zwischen diesen MillionĂ€rsschĂ€tzchen an- und ablegen zu ĂŒben. Aber eigentlich darf ich nichts Schlechtes ĂŒber sie schreiben. Als wir ankamen, speiste auf einem von ihnen ein PĂ€rchen gerade zu Abend. Ich winkte, und die Frau erwiderte den GruĂ sehr herzlich. Prompt stand auch ihr Mann an Land, um unsere Leinen anzunehmen. Wenn wir eines ĂŒber die DĂ€nen in diesem Sommer gelernt hatten, dann dass sie ĂŒberaus freundlich und hilfsbereit waren. Frank brachte es nach einem morgendlichen Brötchen-Holen sehr schön auf den Punkt: âUnd alle lĂ€cheln. Der ganze Laden strahlt dich an. Zuhause grummeln sie morgens nur so vor sich hinâŠâ Irgend etwas musste dran sein am âHyggeâ der DĂ€nen, was sie laut Statistik zu einem der glĂŒcklichsten HĂ€uflein Leute auf diesem Erdball machte. Wir freuten uns jedenfalls ĂŒber den schönen Liegeplatz. Landstrom hatten wir auch gleich, was dem morgendlichen Kaffeekochen mittels Wasserkocher doch sehr zutrĂ€glich war.
Antje begab sich dann recht unmittelbar in die KombĂŒse. Sie hatte ein GemĂŒsecurry fĂŒr den Abend angekĂŒndigt, auf das ich mich mindestens schon seit SamsĂž freute. Wir verputzten es bis auf den allerletzten Rest im Kochtopf, von dem wir erstaunt feststellten, dass er Ă€uĂerlich schwarz vor RuĂ war. Offenbar war eine der Kochflammen nicht richtig eingestellt. Ein neues Bastelprojekt fĂŒr unseren Hobby-Schrauber Frank hatte sich also schon gefunden.
Die Marina selbst wurde offensichtlich gerade erweitert. Neben der Baustelle neben uns an der Kaimauer, erwiesen sich auch Teile der Steganlage als noch etwas provisorisch. Abgesehen davon, war es aber ein wirklich hĂŒbscher Hafen. Auch das dortige Restaurant wirkte mehr als einladend. HĂ€tten wir nicht eine so gute Verpflegung an Bord gehabt, es hĂ€tte uns sicher dorthin gezogen.
Am nĂ€chsten Morgen stellten wir zu unserer Ăberraschung fest, wie klar das Wasser hier im Hafenbecken war. Man konnte bis tief auf den Grund blicken, was ich zuletzt im Hafen von Tobermory auf der Isle of Mull erlebt hatte. Im Hafen entdeckte ich auch ein Boot der dĂ€nischen Seenotretter und fĂŒgte ihn meiner Sammlung hinzu. Ganz klar, ein weiterer Stein im Brett.
Auch den zugehörigen Ort erkundeten wir ein wenig genauer. Streiften durch ein paar kleine Gassen mit FachwerkhÀuschen und Stockrosen in den schönsten Farben. Hier erwarb ich in einem Kunsthandwerkladen auch die einzigen Postkarten unseres gesamten Törns. Welch Vorzug ist doch der Euro, schoss es mir durch den Kopf, als ich ratlos mit der Preisangabe in dÀnischen Kronen rang.
Antje besorgte uns dĂ€nisches GebĂ€ck, das wir nachmittags auf dem Boot verspeisten. Fazit: einfach sĂŒĂ das Ganze!