‚Morgen 09:30 Uhr‘, diese Worte begrüßten uns im Spiekerooger Hafen, und wir wussten sofort, was gemeint war. Was klang, wie die Einladung zu einem Duell im Morgengrauen, war gar nicht soweit von einem solchen Kräftemessen entfernt. Auch in diesem Fall würde es um ein Wetteifern, um das beste Können gehen: die Regatta, die nicht stattfinden konnte und zu der wir doch trotzdem alle gekommen waren – jedenfalls etliche von den Booten, die hier nun schon im Spiekerooger Hafen lagen und uns damit ins Päckchen zu einem dicken Motorboot namens „Obelix“ schickten.
Kaum waren wir fest, spurtete ich los zum Hafenmeister. Hatte ich doch erspäht, dass dort noch Betrieb war trotz der schon fortgeschrittenen Stunde. Die Dame dort staunte über die Größe der „Helgoland Express“, die ich nun als Neuankömmling in ihrem Hafen vermeldete. Dann beruhigte sie mich in meiner aufkommenden Hektik: sie würde noch eine ganze Weile bleiben, hatte ich denn nicht gesehen, wie viele Boote gerade noch einliefen? Hatte ich wohl. So konnte ich jedenfalls noch ganz entspannt die Sache mit dem Landstrom klären. Aber das Wichtigste hatte ich dann doch vergessen. Wobei ‚vergessen‘ eigentlich nicht ganz richtig war, denn wir konnte man etwas vergessen, das gar nicht stattfand? Jedenfalls ließ sich mein Lapsus, uns nicht in die ausliegende Starterliste eingetragen zu haben, noch ohne größere Schwierigkeiten beheben.
Und dann waren wir endlich wieder da – wieder zurück auf Spiekeroog. War es wirklich schon ein Jahr her? Am Clubhaus wurde gefeiert. Die Stimmung war super, bis zu dem ausgiebigen Regenschauer, der abrupt für ein Ende sorgte und das Partyvolk zurück auf die eigenen Boote scheuchte, wo offenbar noch bis in die frühen Morgenstunden weiter gefeiert wurde, wie leidvolle Klagen aus unserer Crew am nächsten Tag kundtaten.
Die Mann- und Frauschaft der „Helgoland Express“ verzog sich nach einem köstlichen Abendessen unserer beiden Hobbyköche dagegen schnell in die Kojen. Schließlich hatten wir einen Termin am nächsten Morgen. Und wir mussten ja auch noch mit genügend Wasser unter dem Kiel aus dem Hafen kommen, sonst würde unsere Nicht-Regatta für uns tatsächlich nicht stattfinden.