Wir rĂŒsteten das Boot aus, so gut wir konnten. Wie Kinder ahmten wir nach – jedenfalls ich. Was hatte ich auf der „Helgoland Express“ gesehen? Einen Handscheinwerfer brauchte unsere „Frida“ beschloss ich. Kugelfender und Leckstopfen kauften wir ebenso wie eine rote LED-Handfackel. Lange Leinen , Fleecedecken – die uns in Schottland gut warmgehalten hatten, und einen Teekessel. Ding um Ding wanderte innerhalb weniger Wochenenden an Bord. Sogar Diesel in Ersatzkanistern schleppten wir in den Öffis der Gegend herbei. Vom Verbrauch unserer „Frida“ hatten wir nur eine grobe Vorstellung. Wir hofften das Beste. Tankstellen waren jedenfalls eine wichtige Wegmarke fĂŒr unsere Törnplanung. Essen war eine andere. Tee kochen, Nudeln zubereiten, Suppe kochen – all das ging. FĂŒr uns zwei bisher und zumal im Hochsommer war das auch völlig ausreichend gewesen. Aber mit einer Crew an Bord? Und ohne KĂŒhlfach!

‚KĂ€se!‘ – Ausgerechnet KĂ€se war das Einzige, was Wolframs Frau spontan und freudestrahlend auf meine Frage verkĂŒndete, war fĂŒr ihn als Proviant denn unbedingt mit an Bord sein mĂŒsse. Wir mussten ihn enttĂ€uschen. Kein KĂŒhlfach, kein KĂ€se – so einfach war das.

Ich besorgte Obst und Cracker, Schokolade und Nudeln mit Pesto. Und beruhigte mich mit dem Gedanken, dass wir nur wenige Tage unterwegs sein und abends in einem Hafen festmachen wĂŒrden. Wir waren nicht aus der Welt – nur mitten in Schleswig-Holstein. Es wĂŒrde sich schon was zu Essen auftreiben lassen