MĂ€rz 2025 – Juni 2025

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„Frida“-Spa

Das Unterwasserschiff ist frisch gestrichen. Unsere „Frida“ trĂ€gt jetzt ein elegantes Schwarz. Als ich sie das erste Mal nach der ganzen Schufterei in Ruhe anschaute, schoss mir durch den Kopf: ‚Jetzt sieht sie richtig erwachsen aus.‘ Alexander lachte darĂŒber. Aber tatsĂ€chlich nach dem verspielten Hellblau des vorherigen Anstrichs, wirkt sie mit dem schlichten Schwarz nun wie eine echte Yacht.

Notiz am Rand: Hoffentlich hĂ€lt die neue Farbe. Ganz offensichtlich ist sie von anderer QualitĂ€t als das vorherige Antifouling, das etwas Pudriges hatte und sich leicht abrieb. In kĂŒrzester Zeit war es ĂŒberall blau. ‚Ein Schlumpf! Ein Schlumpf!‘ bekam Alexander umgehend nach dem Abschleifen zu hören.

Der neue Anstrich dagegen ist nun fest. Diesen Unterschied merkten wir direkt an den eigenen HĂ€nden. NatĂŒrlich hatten wir Handschuhe an, zum Schleifen auch Brille und Maske. Ich war derart verkleidet, dass der Hund auf seiner Gassi-Runde auf dem Deich nebenan mich eine halbe Stunde lang als vermeintlichen Einbrecher verbellte. War ganz dankbar, dass uns ein Zaun trennte. Aber klar, ich sah sicherlich aus wie ein Außerirdischer.

Weitere Notiz: billige SchutzanzĂŒge sind genau das – zweite Wahl. Die Klamotten – alle Klamotten mussten danach in die WĂ€sche, und, wie gesagt, die HĂ€nde bearbeitenden wir lĂ€nger nicht nur mit Seife, sondern auch mit BĂŒrste.

Einen neuen Schriftzug haben wir von Nick aus unserem Segel-Club ebenfalls erhalten. Er ist Designer von Beruf, da lag die Anfrage nahe. So oder so musste auf jeden Fall das ‚Gelting Mole‘ vom Heck runter, denn unsere „Frida“ ist nun hier an der Elbe zu Hause.

Unser neuer Liegeplatz ist am selben Steg wie der Platz fĂŒr die „Dockenhuden“ aus unserem Club, was fĂŒr ein Zufall. Eigentlich gefĂ€llt mir der Platz recht gut, bis zum Hafentor ist es nicht weit. Man kann ein StĂŒck des Flusses sehen und auch das GrĂŒn der Böschung nebendran. Strömung scheint es auch keine sonderliche zu geben, also eigentlich alles schön, wenn nur nicht
 Ja, wenn nur nicht unser Fingersteg diese dummen Ringe hĂ€tte. Ringe! Kein Mensch braucht Ringe! ‚Was haben die Leute bloß gegen Klampen?!‘

Ich freute mich schon darauf, wenn unsere „Frida“ wieder in ihrem Element sein wĂŒrde. Auf jeden Fall sollte es ihr besser ergehen als den beiden Holzbooten, die wir dort nach dem Kranen sahen. Bei einem lenzte ein ganzer Trupp Jugendlicher. Man hatte den Eindruck, im Boot befinde sich mehr Wasser als in der Elbe – so viel holte die Pumpe dort schließlich wieder heraus. Das andere Tuckerboot hatte weniger gute Karten – sprich, weniger Leute mit PĂŒtz zur Hand, denn es lag schon halb abgesoffen am Steg hinter der Slipanlage. Im Laufschritt, barfuß und halbdurchweicht – schoss der Eigner an uns vorbei. Er hatte die Pumpe vom anderen Boot geholt.

Ja, ich hoffte wirklich instĂ€ndig, dass bei unserer „Frida“ einfach alles in Ordnung sein wĂŒrde, sobald ihr Rumpf wieder im Wasser steckte. Derzeit werkelte Alexander immer noch am Motor und ich am Gelcoat.

Handwerker, die wir beauftragt bzw. angefragt hatten: einen Segelmacher zum Durchsehen des Tuchs. Einen Elektriker fĂŒr den FI-Schalter und die Trennung der Bordbatterien (noch ausstehend). Einen Spezialisten fĂŒr die Maschine wegen des Anschlusses des Separ.-Filters an unseren Dieseltank. Und schließlich die Tank-Spezialisten, die eine Wartungsklappe einbauen wollen, damit wir alles noch mal vom Biodiesel und dessen Bewohnern reinigen können. ‚Er meldet sich. Sie sind gerade in Kroatien‘, hieß es am Telefon. So weit, so gut. Vier Wochen to go


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