‚Mal eben schnell zum Boot? Völlig unmöglich!‘ Wir lachten alle darĂŒber – jedenfalls im Nachhinein. Steht man dann einen ganzen Nachmittag lang am Mast und versucht, verhedderte Leinen ‚mal eben schnell‘ zu klarieren, sieht man das Ganze etwas differenzierter.

Wir merken uns: keine Sorgleinen einziehen, die so dĂŒnn sind, dass sie zwischen die Scheiben der Blöcke rutschen können. Vor allem dann nicht, wenn dieser Block an der Mastspitze hĂ€ngt, und man vergessen hat, besagte Sorgleine gegen das Genuafall zu tauschen, solange der Mast noch waagerecht auf dem Boot lag. Ungelogen: einen ganzen Nachmittag lang haben wir daran herumgezuppelt. Jedenfalls ich war nicht gewillt, alles wegen dieser blöden Leine wieder abzubauen: Baum, Wanten, Achterstag, Babystag, Vorstag. Alles zwischenzeitlich gespannt, gemessen und mit Splinten versehen. Nun alles noch mal zurĂŒck auf null? Nein, nicht mit mir! Es musste doch möglich sein, diese blöde Sorgleine aus ihrer selbstgewĂ€hlten Klemme zu befreien


Drei Stunden und einen steifen Hals spĂ€ter, gratulierte mir Alexander zu meiner Beharrlichkeit. Ich hatte es tatsĂ€chlich geschafft. Unglaublich, wie man sich ĂŒber Kleinigkeiten freuen konnte. Ich war kurz davor, eine Flasche Sekt zu entkorken. Die Leine lief klar, und am nĂ€chsten Tag war unsere „Frida“ dann auch wirklich segelklar. Jetzt musste nur noch das Wetter mitspielen.