Die Saison startete dann klassisch an einem Sonntagnachmittag. Sonne und knackige Böen bis fĂŒnf. Dieses Jahr wollte sich einfach kein mĂ€ĂŸiger Segelwind einstellen. Entweder es gab gar keinen Wind, oder wir stiegen direkt mit einer vierplus ein. Nun gut.

Wir starteten zu dritt. Sebastian aus unserem Segelclub kam mit an Bord und war auch gleich Feuer und Flamme, mögliche An- und Ablegemanöver zu diskutieren fĂŒr viel Wind und leider immer noch in Ermangelung der heißersehnten Klampe. Letztlich tuckerte unsere „Frida“ dann ganz artig rĂŒckwĂ€rts aus der Box und spĂ€ter auch wieder hinein, aber einen Plan B zu haben konnte schließlich nie schaden.

Und dann waren wir wirklich unterwegs. Zum ersten Mal auf der Elbe mit gerefftem Groß und halb eingerollter Genua. Es blies ordentlich. Jenseits des Hafens, am sĂŒdlichen Ende von Hanskalbsand fuhren wir zwei Wenden und beschlossen dann – der Tide wegen – doch flussaufwĂ€rts zu segeln. Andernfalls wĂŒrden wir uns wohl in KĂŒrze direkt in Cux wiederfinden, scherzte Alexander.

Der Wind bescherte uns einen Halbwindkurs und brachte unsere „Frida“ flott voran. Mit ĂŒber fĂŒnf Knoten segelten wir gegen den noch ablaufenden Strom an. ‚Soweit sind wir mit „Frida“ noch nie gewesen’, strahlte Alexander in Höhe des Kraftwerks Wedel. Richtig, unser ÜberfĂŒhrungstörn endete im letzten Jahr im Wedeler Yachthafen. Dieser Teil des Flusses, den wir vom Mittwochssegeln im Club gut kannten, waren fĂŒr unsere „Frida“ tatsĂ€chlich neue Gefilde.

Ich genoss den Segelnachmittag in vollen ZĂŒgen. ‚Ich mach‘ ein Foto von euch mit dem Containerschiff im Hintergrund!‘ auch dafĂŒr war es gut, Mitsegler mit an Bord zu haben. Auch Sebastian strahlte. Der Nachmittag auf dem Wasser war herrlich und zum Schluss auch etwas kniffelig. Nach der Wende zurĂŒck Richtung Hafen fuhren wir auf der nördlichen Elbseite, sodass die Abdeckung vom Land uns einige Winddreher bescherte. Ausgerechnet beim Kraftwerk herrschte dann Flaute, als elbaufwĂ€rts ein großer Containerpott direkt auf uns zu kam. Da war nichts zu machen, ich schaltete die Maschine ein. DĂ€nisch segelnd manövrierten wir uns flux aus der Bahn des Riesens und am windschluckenden Kraftwerk vorbei.

Ein letzter Blick auf den Strand, die grĂŒne Oase von Hanskalbsand und die geblĂ€hten Segel der Sonntagsregatte um uns herum, dann waren wir wieder zurĂŒck im Hafen. Die Saison hatte begonnen.

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