Wir waren eine echte MSC-Flottille, wenn man so wollte. Mit fünf Booten brachen wir auf nach Glückstadt. Fünf trafen dort zur Mittagszeit auch ein, wenn auch nicht exakt dieselben, die morgens den Törn zusammen begonnen hatten. Runar hatte mit seiner „Sophie“ unterwegs umkehren müssen. Ein Anruf von zu Hause erlaubte keinen Aufschub. Dafür kam in Glückstadt Obi mit seiner „Contigo“ aus Finkenwerder mit dazu.

So lagen in Glückstadt schließlich drei Suns, eine Nord 80 und eine Comfortina, deren Crews sich hungrig über das mitgebrachte Picknick hermachten. Eine dreiviertel Stunde saßen wir dort in der Sonne klönend und gut gelaunt beieinander, dann hieß es auch schon wieder, sich auf die Socken gen Hamburg zu machen. Nur ungern wären wir im Dunkeln unterwegs gewesen, also lieber die Mittagspause etwas verkürzen.

Auf dem Rückweg fuhren wir nun am westlichen Ende von Rhinplate vorbei. Im Kartoffelloch war nun sogar für die Suns zu wenig Wasser. Mit uns schien der halbe Hafen aufzubrechen. Jedenfalls stellten wir erleichtert fest, dass auch die Boxen hinter unserer „Frida“ nun leer waren, sodass mehr Platz zum Manövrieren war. Allein, unsere „Frida“ zeigte sich ganz artig von ihrer wendigen Seite, als sie einfach und ganz unkompliziert rückwärts aus ihrer Box glitt.

Und schon waren wir wieder auf dem Fluss. Innerhalb kürzester Zeit hatte Wolframs „Svanen“ alle überholt und führte das Feld an. Bald schon hatten wir ihn aus den Augen verloren und vermeinten ihn so weit vor uns, dass wir kurz vor Wedel ganz erstaunt waren, als noch in guter Sichtweite vor uns, Wolframs himmelblauer Genanker in die Höhe schoss.

Ein kolossales Wolkenspiel begleitete unsere Rückfahrt. Licht und Schatten lieferten ein herrliches Panorama für Jürgens „Enterprise“. Überhaupt hatte ich den Eindruck, auf einer Fotosafari unterwegs zu sein, so viele Bilder machte ich auf diesem Törn. Dank Birgit hatte ich die Hände frei, während sie unsere „Frida“ sicher steuerte.

Die Genua hatten wir zwischenzeitlich wieder ganz gesetzt und waren nun mit Raumschots-Kurs unterwegs. Vor uns tanzten die weißen Segel der anderen Boote auf dem Wasser, hinter uns braute sich am Himmel ein Weltuntergang zusammen – aber wir waren schneller.

Als wir abends in Wedel die Leinen wieder festmachten, spannte sich ein riesiger Regenbogen über die Elbe, den wir noch lange bewunderten. ‚Level eins‘, wie Alexander es so schön nannte, hatten wir damit erreicht. ‚There and back again‘ – im nächsten Jahr konnte es dann weitergehen…

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