âDa ist alles voll!!!â fasste ich meinen Eindruck schnell zusammen. Wir hatten die Segel geborgen und waren in den Hafen von GlĂŒckstadt eingelaufen. Das erste Mal auf eigenem Kiel und dann das: GlĂŒckstadt schien fĂŒr uns keinen Platz zu haben. Alle Stege waren voll besetzt. Dicke Motorboote lagen am LĂ€ngssteg. Ja, Fender hingen drauĂen, aber wenn wir mit unserer âFridaâ bei ihnen lĂ€ngsseitsgegangen wĂ€ren, hĂ€tten wir die Klampe ĂŒber unseren Köpfen belegen mĂŒssen â so extrem erschien uns der GröĂenunterschied zwischen dem, was dort schon am Steg lag, und unserer âFridaâ.

Wolfram war schon vorweg gefahren. Hinter uns kam nun noch Nick auf der âMariaâ. Wir teilten unseren Pessimismus bezĂŒglich der Hafensituation mit, als wir beim Kreiseln bei ihm vorbeikamen. âWas habt ihr gesagt?â âAlles voll!â Trotzdem schien es kein Halten zu geben. Nick setzte seine Fahrt fort, und wir folgten zögernd, dann winkte er. âWir sollen kommenâ, rief Birgit vom Vorschiff. Kommen? Ja, wohin denn bloĂ?

Alexander ĂŒbernahm das Ruder, wĂ€hrend ich vorn versuchte herauszubekommen, was das alles wohl zu bedeuten haben mochte. Und tatsĂ€chlich â dort stand Wolfram schon am Steg bereit. âAuf der linken Seite die vorletzte Boxâ, rief er uns zu. Ich brachte die Botschaft nach achtern zu Alexander.
Wir waren skeptisch. âFridaâ hatte keinen AuĂenborder, kein Schwert, das man im Zweifel noch mal eben schnell ein paar Zentimeter höher ziehen konnte. DafĂŒr brauchte sie gut Schwung, um rĂŒckwĂ€rts in die GĂ€nge zu kommen. Und alles das in dieser engen Boxengasse? Ich drĂŒckte Birgit unseren Kugelfender in die Hand. âFĂŒr alle FĂ€lle.â Dann holte ich die Festmacherleinen. Wir brauchten eine Spring.
âWolfram steht an Backbord.â An Backbord? Oh nein, alles wieder lostĂŒddeln und schnell auf die andere Klampe. Nur gut, dass ich gleich zwei Leinen mit nach vorn genommen hatte, denn natĂŒrlich verhedderte die erste sich sofort und klemmte erst mal fest. Und auĂerdem â waren wir auch schon da!
Wolfram wartete schon am Steg. Ich warf ihm unsere Leine zu, denn auch hier gab es wieder nur die unsinnigen Ringe zum Festmachen. Die Leine kam zurĂŒck. Ich legte sie auf unsere Klampe. Geschafft! Jetzt brauchten wir uns nur noch langsam nach vorn in die Box hineinverholen. Birgit kĂŒmmerte sich schon um die Vorleinen, und dann waren wir angekommen. âFridaâ lag fest am Steg in GlĂŒckstadt.

Vor fast einem Jahr waren wir beim ĂberfĂŒhrungstörn zuletzt hier gewesen. Nun hatten wir es zum ersten Mal wieder bis hierher geschafft. Fest in einem anderen Hafen, nicht immer nur in Wedel. Der Plan, ankern zu gehen, verblasste langsam in unseren Köpfen.
Auf dem Steg gab es schon ein erstes groĂes Hallo unter den Crews der drei Boote, wĂ€hrend ich auf unserer âFridaâ noch ein wenig den Gedanken an dieses erste vergangene Jahr nachhing. Alexander war da schon lĂ€ngst wieder unterwegs. Er hatte die âEnterpriseâ entdeckt, JĂŒrgens Boot und damit die vierte MSC-Crew, die an diesem Tag in GlĂŒckstadt festmachte. Alexander wollte sie nun ebenso im Hafen einweisen, wie Wolfram es mit uns gemacht hatte. Und nur wenig spĂ€ter stand auch JĂŒrgens Crew auf dem Steg. Man lachte und begrĂŒĂte sich. Und wĂ€hrend die einen noch versuchten herauszufinden, warum wer wie gefahren und so lange gebraucht hatte oder auch nicht, waren die anderen schon bei âwann mĂŒssen wir eigentlich wieder los?â
Zu berĂŒcksichtigende Essentials bei diesem Törn:
- die Tide
- die Tide
- die Tide
- wir wollen nicht im Dunkeln zurĂŒckkommen â Stirnlampen hin oder her
- wo gibtâs denn hier ein Klo?
- kennt die Mannschaft das Boot?
- kennt der Skipper die Mannschaft?
- und wer hat eigentlich was zu essen dabei â verdammt!
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