Wörter, die ich neu gelernt habe: ‚Staubfreie Tage‘, ‚Madenschraube‘, ‚Dieselvorfilter‘. Letzteren haben wir unserer „Frida“ zu Weihnachten geschenkt. Vielleicht auch uns selbst. Jedenfalls schien es uns beiden plausibel, einen Filter zu haben, den man nach oben rausheben kann, wenn das ganze Ding schon in der Backskiste hängen muss. Alles-nach-unten-zu-öffnen war zuvor verbaut und produzierte jede Menge Unbill.

Madenschrauben haben wir in unserem Vorstag, wie wir feststellten und eigentlich für unmöglich gehalten hatten wie alle, denen wir davon berichteten. Davon unbeeindruckt, setzt sich unser Vorstag aber tatsächlich aus mehreren Teilen zusammen, die mit besagten Madenschrauben zusammengehalten werden. Eine von diesen Biestern hatte sich vorwitzigerweise gelockert, und es uns damit faktisch unmöglich gemacht, unsere Genua zu bergen, als es hieß, alles fürs Mastlegen vorzubereiten. Lange rätselten wir, was die Ursache sein könnte dafür, dass wir so eine Malaise mit unserm Vorsegel hatten. Dass es einfach oben bleiben wollte, dass es von den neun Metern gerade mal einen hergab und dann steckenblieb – egal, was wir auch probierten.

Unser Stegnachbar wusste schließlich Rat und machte sich überdies auch gleich tatkräftig ans Werk, indem er sich mit seinem eigenen Bootsmannsstuhl von uns in unseren Mast hochziehen ließ. Er hatte dasselbe Problem auch schon mal gehabt, wie er uns fröhlich erzählte. Wohlgemerkt, war er der einzige unter einem Dutzend Leuten, die wir danach gefragt hatten. Danke, Uwe!

Die Reparatur für die neue Saison steht allerdings noch aus, denn momentan tragen Mast und Vorstag unsere Plane, auf der sich an den Januarwochenenden eine feine Eisschicht gebildet hatte. Wir versuchten diese abzuschütteln, sehr zur Freude eines Rabens, der das für ein lustiges Spiel zu halten schien.

Staubfreie Tage schließlich bezogen sich auf unsere Überlegungen, das Unterwasserschiff zu schleifen und neu zu streichen. Sie waren in der Hafenordnung vermerkt. Klar, wer will sein Boot schon im Staub des Nachbarn lackieren? Aber auch diese Baustelle harrt noch der hoffentlich baldig zurückkehrenden Plusgrade, die dann wohl auch der Eisdecke auf unserer Plane den Gar ausmachen werden.

Der Windmesser muss seinen Geber noch finden. Momentan spielen sie noch das alte Ehepaar, das nicht mehr miteinander reden will. Vielleicht ein Ölwechsel? Das Unterwasserschiff, das defekte Vorstag. Der Plotter Marke Eigenbau entsteht auf Alexanders Schreibtisch. Die Pinne trocknet derweil im Keller. Der Dieselvorfilter steht zwar nicht mehr unter dem Weihnachtsbaum, ist aber auch noch nicht an seinem Platz – wie so viele andere Dinge auch, die noch wieder zusammen- und festgeschraubt werden müssen. Immerhin soll unsere „Frida“ im Sommer nicht nur wieder alle Tassen im Schapp, sondern auch keine Schraube mehr locker haben. Wir tun unser Bestes – hoffentlich werden wir nach dem Zusammenbau auch kein Teil mehr übrig haben…