Am Himmel jagten die Wolken vorĂŒber. Der Wetterumschwung stand dicht bevor, darum hatten wir an diesem Tag noch mal schnell vor die TĂŒr schauen wollen.

Wie schade, ich hatte mich eigentlich auf eine weitere Woche auf unserer „Frida“ gefreut, aber die angekĂŒndigten nĂ€chtlichen acht Grad ließen mich erschauern. Schon die sechzehn in der vergangenen Woche waren wörtlich frostig gewesen. So viel AbhĂ€rtung wollte ich dann doch auch wieder nicht erzwingen. Schließlich konnten wir ja abends zum Schlafen nach Hause fahren. Doch war das einfach nicht dasselbe, wie abends im Hafen den Sonnenuntergang zu erleben, der eintretenden Stille zu lauschen und morgens die ersten GerĂ€usche der Vögel zu hören – bevor die Bauarbeiten an unserem Hafentor wieder aufgenommen wurden und der Romantik ein abruptes Ende bereiteten.

Sei’s drum, es war trotzdem fantastisch, im Cockpit zu sitzen und aufs Wasser, in den Hafen, auf die Boote zu schauen. Das Wetter zu lesen und sich wechselseitig zu erzĂ€hlen: ‚Schau‘, jetzt hat der Wind gedreht.‘ Oder: ‚Guck‘ mal, der will raussegeln, ob er das wohl hinkriegt?‘ NatĂŒrlich schafften es die, die es sich tatsĂ€chlich vorgenommen hatten, alle. Und so sehr sie mich Ă€rgerten, wenn ich mit meinem Boot von der Elbe in den Hafen wollte und in der Einfahrt mit eben einem solchen schwer manövrierbaren Segler zusammenstieß, so sehr faszinierte mich ihr Anblick, wenn ich gut vertĂ€ut an unserem Liegeplatz auf unserer „Frida“ im Abendlicht vor mich hin schaukelte und ihren Ambitionen gespannt von Ferne zuschaute.

18 Törns auf der Elbe auf eigenem Kiel!

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