âStatler & Waldorfâ
Aarhus, Kerteminde, Nyborg, Svendborg, Faaborg, Damp, Kiel Schilksee
August 2023
Inhalt
- Anfang unbekannt
- Mit MaĂen
- Guf
- Aarhus: Wikinger mit VerspÀtung
- Böenwalze
- Kerteminde â echt hygge!
- GroĂe-Belt-BrĂŒcke
- Nyborg â Schmetterlinge im Bauch?
- Svendborg â vollgepackt
- Faaborg â von FĂŒchsen und Hasen
- Damp â ausgetrickst
- Schilksee â drunter und drĂŒber
Anfang unbekannt
Es wĂŒrde nach Kiel gehen, das war klar. Das Boot musste am Freitag wieder in Kiel im Hafen sein. âUnd wo fahrt ihr los?â Gute Frage! Das hĂ€tten wir auch gerne gewusst. Zwei Wochen vor Törnbeginn stand nun immerhin schon fest, dass wir den Crew-Wechsel am ersten Tag mit Hilfe des Club-Busses wĂŒrden bewerkstelligen können.
Das machte einiges leichter, z.B. VorrÀte zu besorgen und aufs Schiff zu bringen. Mir kam spontan unser SKS-Ausbildungstörn in Erinnerung, der mit einem Gruppenfoto vor Aldi und zwei rappelvollen Einkaufswagen begann.
Und anderes kalkulierbarer, z.B. dass es ein Ort sein wĂŒrde, der mit dem Bus erreichbar sein musste. Das lieĂ aber immer noch vieles offen. âEin echtes Abenteuer, sozusagenâ, scherzte Alexander. Ja, das schien es zu werden: ein echtes Sommer-Abenteuer auf der X-41 unseres Segelclubs.
FĂŒr einen Teil ihres Ostsee-Ketterntörns hatten sie noch Crew gesucht, und wir hatten uns nicht lange bitten lassen. Von der Ostsee kannten wir noch nicht sehr viel. Mit Freunden waren wir im Jahr zuvor von Wismar nach Heiligenhafen gesegelt, im Jahr davor von Laboe zum selbigen Liegeplatz mit der FehmarnsundbrĂŒcke am Horizont. Recht skeptisch hatten wir uns dort die proppenvollen Boxgassen der Ostsee-Marinas angeschaut, noch skeptischer die PfĂ€hle, die hier die Schwimmstege ersetzten. Nun gut, Wasser war hier immer da, keine Tide gab den Takt des Segelns vor â nur der Neid um den Liegeplatz des Nachbarn. Wir waren uns sicher, hĂ€tten sie HandtĂŒcher auf ihre Boxen legen können, sie hĂ€tten es getan. Kein Wunder bei der Menge an Segelbooten hier.
Dieses Jahr wĂŒrden wir uns also fĂŒr eine ganze Woche in ihre Mitte begeben. Von irgendwo nach Kiel in sechs Tagen auf einem Boot, ĂŒber das das einzig DurchgĂ€ngige, was wir bisher darĂŒber gehört hatten, war: âRecht spartanisch.â Auch das Wort âRennziegeâ fiel â ein echtes Abenteuer ebenâŠ
ErgĂ€nzte AusrĂŒstung: ein Sailphone fĂŒr die WhatsApp-Gruppe des Törns. Wir bannten die Datenkrake auf ein eigenes GerĂ€t und steckten sie in die Isolation der Leute, die sie schon kannte. Die gewĂŒnschte App wurde installiert, und wir spötteln ĂŒber die sagenhaften Neuigkeiten, die uns nun demnĂ€chst erreichen wĂŒrden. Des Weiteren ergĂ€nzten wir unsere AusrĂŒstung um zwei Lifebelts. Nicht dass wir annahmen, sie unbedingt auf einem Sommertörn auf der Ostsee benötigen zu mĂŒssen. Aber was man hat, hat man und an Bord wĂŒrde dieses Mal keine AusrĂŒstung auf uns warten. Dass wir die Lifebelts tatsĂ€chlich gut gebrauchen konnten, stellten wir nur wenig spĂ€ter an einem der ersten Segeltage fest, als sich unsere âRennziegeâ in den Böen beinahe senkrecht auf die Backe stellte. Es war eben ein Regattaboot und keine Fahrten-Yacht, aber dazu spĂ€ter mehr.