Auf Pellworm war ich besonders gespannt. Die Insel kannte ich schon von unserem Besucht dort vor einigen Jahren. Damals hatten wir uns den kleinen Yachthafen bloĂ angeschaut, spĂ€ter darĂŒber gelesen. Geglaubt, dass wir ihn auf eigenem Kiel einmal ansteuern wĂŒrden, hĂ€tten wir es damals sicher nicht.
Das erste, was uns die Insel wiedererkennen lieĂ, war natĂŒrlich der Leuchtturm. Nun sahen wir ihn allerdings von der Seeseite aus. Damals hatten wir in unmittelbarer NĂ€he davon ĂŒbernachtet. Es war tatsĂ€chlich ein GefĂŒhl von Wiedersehen.
Gut erinnerte ich mich auch noch an den langen FĂ€hrausleger, der ein gutes StĂŒck weit ins Meer hineinragte und den wir nun erst einmal umrunden mussten, um direkt dahinter nach Backbord abzubiegen. Christian ermahnte mich, dass ich einerseits gut vorhalten, andererseits aber auch nicht zu weit raus fahren sollte. Ich stand am Ruder und tat mein Möglichstes. Am FĂ€hrhafen war ein Schiff festgemacht. Hoffentlich wollten die nicht auch gleich noch los, dachte ich, aber sie blieben fest.
Dass wir mit unseren 1,70-Meter-Tiefgang den Pellwormer Hafen anlaufen konnten, das hatte unser Skipper zuvor durch einen Anruf beim Hafenmeister abgeklĂ€rt. Der hatte ihm auch gesagt, wo wir festmachen konnten, wobei es so viele Alternativen hier auch gar nicht gab. Die Schwimmstege am Anfang waren den hiesigen Booten vorbehalten und fielen darĂŒber hinaus auch trocken. Wir sollten an die Kaimauer kommen. âIch wĂŒrde ja auch kommen und eure Leinen annehmen, aber dann kriegâ ich ja nasse FĂŒĂe.â Was es mit dieser Auskunft des Hafenmeisters auf sich hatte, stellten wir unmittelbar fest, als der Hafen nun vor uns lag. Er stand schlicht unter Wasser.
Das Springhochwasser hatte einen halben Meter mehr gebracht als normal, sodass die Kaianlage ĂŒberspĂŒlt war. Nur schwer war nun ĂŒberhaupt auszumachen, wo das Wasser aufhörte und das Land begann. Das Anlegemanöver wurde entsprechend spannend.
Irgendwie bekamen wir es dann aber doch hin, und dann saĂen wir mit unserem Anlegerbier auf unserem Boot gute zwei Meter vom Trockenen entfernt. Mit dem Landausflug wĂŒrden wir noch etwas warten mĂŒssen, bis das Wasser wieder zurĂŒckgegangen war. In der Zwischenzeit wurden wir zu der Attraktion im Hafen. Zumal nur kurze Zeit spĂ€ter auch die âHamburg Expressâ ankam und bei uns ins PĂ€ckchen ging. FĂŒr sie war es entsprechend einfach festzumachen. Sie mussten nur den Wind richtig einkalkulieren, nicht auch noch die ĂŒberschwemmte Hafenmauer. Als dann zu guter Letzt auch noch ein einsamer Schuh im Hafenbecken an uns vorĂŒberdĂŒmpelte, spöttelten wir, dass wir den ganz sicher nicht lĂ€ngsseits nehmen wĂŒrden.
Derweilen sammelten sich am Hafen mehr und mehr Augenpaare, die uns neugierig beguckten. Zwei Reisebusladungen voller Rentner reihten sich dort vor den zugehörigen GefĂ€hrten auf. Offenbar ging von hier die Inselrundfahrt los, oder es endete der Landausflug dieser Reisegruppe â so oder so war es ein ziemlicher Menschenauflauf, der uns nun beĂ€ugte. Mir wurde es zu viel. âIch fĂŒhlâ mich wie ein Zootier!â murrte ich und verzog mich unter Deck.