Es war noch frĂŒh am Tag, als wir nach der Regatta zurĂŒck in den Spiekerooger Hafen fuhren. Die „Elbe Express“, unser Schwesterschiff, hatte zwischenzeitlich ein PlĂ€tzchen direkt am Steg ergattert. Ihre Crew hatte lieber einen Inseltag einlegen wollen, als unsere Nicht-Regatta mitzusegeln. „Obelix“ nahm uns wieder ins PĂ€ckchen, doch noch beim Anlegen wurde von der Steuerbordseite des Hafens kund und zu wissen getan, dass man morgen frĂŒh um acht los wolle. Der Trimaran, der dort lag, brauchte Platz zum Manövrieren, das war klar – er war, gefĂŒhlt zumindest, noch breiter als unser „Obelix“. Wir notierten also fĂŒr uns: Aufbruch um halbacht am nĂ€chsten Tag. Das ließ uns aber einen ganzen Pfingstsonntag zum Bummeln auf unserer Lieblingsinsel. Wir machten uns zĂŒgig auf die Socken.

Spiekeroog Strand
Spiekeroog Strand

Das Wetter war herrlich, also ab an den Strand. Bis zu den Knien im Wasser wateten wir schließlich durch die Nordsee. Bedauerten, keine Badesachen angezogen zu haben, denn tatsĂ€chlich erspĂ€hten wir einige Schwimmer. Und 16 Grad waren doch schon fast warm oder?

Trockengefallene Boote
Trockengefallene Boote

Wir spazierten zum Westende der Insel. Schauten nach den Booten, die in der Lagune trockengefallen waren und dann nach dem Laramie, wo wir eigentlich auf den berĂŒhmten KĂ€sekuchen gehofft hatten, dann aber – wie schon im letzten Jahr – vor verschlossener TĂŒr standen. Es war doch wohl hoffentlich nicht durchgĂ€ngig geschlossen gewesen? Wir rĂ€tselten ĂŒber das Schicksal der Musikkneipe und dachten versonnen an die wunderbaren Abende, die wir in dieser verrĂŒckten Location schon erlebt hatten.

Kurpark auf Spiekeroog
Kurpark auf Spiekeroog

Dann trotteten wir sprichwörtlich zurĂŒck ins Dorf. Wenn schon keinen KĂ€sekuchen, dann doch wenigstens ein Eis in der „Bunten Kuh“! Der Weg fĂŒhrte vorbei am Kurparkteich, dessen schattenspendenden BĂ€ume uns lockten. Wir bogen vom Weg ab, genossen einen Augenblick die Romantik, nur um dann festzustellen, dass die heimische Fauna dabei war, uns zu genießen. Mengen von MĂŒcken fielen ĂŒber uns her. Über diese Biester klagten spĂ€ter auf dem Boot alle. ‚Und dann hab‘ ich eine erwischt. Ich sag’ euch, ich sah aus wie nach ‘nem Unfall – ĂŒberall Blut!‘ erzĂ€hlte Torsten. Aber wirklich, er hatte Recht! Auch ich hatte den Eindruck, eine Blutkonserve zum Platzen gebracht zu haben, als ich einen der Plagegeister an meinem Bein erlegte. Alles rot! Bloß weg hier.