Platsch. Platsch. Platsch. Alexander schlummerte neben mir schon selig, während ich wach lag und dem Schwell zuhörte, der mit dem Heck der „Helgoland Express“ spielte. Platsch. Platsch. Platsch. Und wieder von vorn. Das Boot schwoite an seinem Anker. Um Mitternacht sollte es weitergehen, und Schlafen wäre dringend angezeigt gewesen, mir aber unmöglich. Platsch.

Einen Wecker brauchte ich nicht, als es wieder losgehen sollte. Ich krabbelte aus der Koje zurück ins Ölzeug. Jana gähnte ebenfalls an Deck. Auch sie hatte in der anderen Achterkajüte wach gelegen. David dagegen schlief den Schlaf der Gerechten und tauchte erst am nächsten Tag wieder auf, während wir nun oben den Anker hochzogen und auf dem nächtlichen Fluss Segel setzen. Ich stand am Ruder und fragte mich, wo hier noch mal die blinden Tonnen waren, an deren Existenz ich mich nur zu deutlich erinnerte. Doch dieses Mal blieben sie für mich im Dunkeln.

Es war erstaunlich warm in dieser Nacht. Genau entsann ich mich der Kälte, die mit dem Morgengrauen über den Fluss kriechen konnte, aber davon blieben wir dieses Mal verschont.

‚0340 Amerikahafen‘ steht in meinem Logbuch. Offenbar waren wir flott unterwegs, aber eine Erinnerung habe ich daran nicht mehr. Sehr genau weiß ich allerdings noch, wie ich schließlich mit der Leine in der Hand an unserer Mittelklampe stand und wieder und wieder versuchte, die Buchten über die Klampe auf dem angesteuerten Steg zu werfen. Alexander stand am Ruder und steuerte geduldig auch noch ein drittes Mal darauf zu.

Die Festmacherleine wog derweilen in meinen Händen eine gefühlte Tonne, hatte sie sich doch bei den letzten vergeblichen Versuchen gut mit Elbwasser vollgesogen. Meine Arme wurden schwer und schwerer, und der letzte Versuch, die Buchten über die Klampe zu bekommen, geriet entsprechend kläglich. Bloß schnell die Leine aus dem Wasser, damit nicht noch ein anderes Malheure geschah. So stand ich also schließlich mit einem konfusen Wuhling da, über den unser Skipper zu Recht den Kopf schüttelte. ‚Warum wirfst Du die Leine nicht so, wie ich es Dir gezeigt habe?‘ Ja, warum eigentlich nicht? Ich war zu müde und zu frustriert, um dieser Frage weiter auf den Grund zu gehen und sehr dankbar dafür, dass Christian die Sache schließlich selbst in in die Hand nahm. Schwups waren wir fest und ich schon auf dem Weg in meine Koje.