Ja, wir hatten viel Wind bei dieser Regatta. Viele Booten fuhren mit Reffs im Großsegel. In diesem Jahr gab es keine bunten Spis oder Gennaker zu bewundern. Überhaupt seien bloß vierzig Teilnehmer angetreten, wurde spĂ€ter am Abend verkĂŒndet. Nun gut, auch ‚nur‘ vierzig Boote waren schon eine gute Menge hier im Fahrwasser vor Spiekeroog.

Eine der beiden zu absolvierenden Runden stand Dirk am Steuer, dann Christian und dann waren wir die Strecke auch schon abgefahren. ‚Komm‘ mal her und stell’ Dich fĂŒrs Zielfoto ans Ruder’, forderte Christian mich schließlich auf und: ‚Nein, die Ziellinie ist weiter da hinten!‘ Ja, weiß ich, aber
 ‚Das sieht jetzt natĂŒrlich nicht so gut aus, mit killendem Vorsegel ĂŒber die Linie!‘ Das war mein Aber – so oder so, war es nun geschafft.

Die Anspannung ließ nach, ließ sogar soweit nach, dass die nĂ€chste Halse fast im Schlick endete. Wir schafften es noch gerade eben so. Nun hieß es, noch etwas Zeit zu vertrödeln, bevor wir wieder in den Hafen einlaufen konnten. ‚Wir können, Seehunde gucken fahren‘, schlug Christian vor. Wer konnte dazu schon nein sagen? Also zurĂŒck zur Ostspitze von Langeoog.

Wir kreuzten zurĂŒck, was lĂ€nger dauerte, als gedacht. Dann holten wir das Groß ein und fuhren nur mit der Fock sehr leise und sehr nah an der Sandbank vorbei, auf der sich Pelztierchen an Pelztierchen in der Sonne rĂ€kelte. Alle betrachteten das gebotene Schauspiel wie gebannt, und ich bin mir sicher, die Seehunde schauten mindestens ebenso neugierig zurĂŒck. ‚Seltsam, dass sie alle so an einem Fleck liegen‘, stellte Alexander fest. Und wirklich, auf dem breiten Sand drĂ€ngelten sie sich recht kompakt nur an einer Stelle. Wir wendeten und drifteten ebenso leise zurĂŒck. Dabei galt es, die „Helgoland Express“ möglichst exakt auf dem Tonnenstrich zu halten, denn nur wenig weiter war es schon zu flach fĂŒr uns.

Im Fahrwasser nach Spiekeroog löste Rainer mich am Ruder ab, aber in den Hafen konnten wir immer noch nicht. So wĂŒrden wir eben noch ein wenig ankern, bis es soweit war. Immerhin mussten wir ja auch die Genua, die noch durch unseren Salon quoll, klarieren und wieder gegen die Fock austauschen. Die Bastelstunde konnte beginnen