Alles einmal ausprobieren dĂŒrfen, alles einmal machen dĂŒrfen, das hat mir, glaube ich, in dieser Woche mit am besten gefallen. Wie ein Kind spielerisch lernen, z.B. am Plotter einfach mal ein paar Wegpunkte einprogrammieren und dann dem nĂ€chsten erklĂ€ren, wie das geht. Den Wetterbericht am Navtex ablesen, die Genua ab- und die Fock wieder anschlagen, Leinen ĂŒber Klampen werfen â nicht weil es jetzt mal eben schnell klappen muss, sondern solange wie man SpaĂ an der Sache hat. Und, ganz wichtig, alles selber machen, nicht die Dinge aus der Hand genommen bekommen und zack-zack, ‚Haste gesehen?‘ Nein, natĂŒrlich nicht! Etwas, das ich wirklich hasse. Niemand kann auf diese Weise etwas lernen, auch die nicht, die da meinen, gerade etwas demonstriert zu haben. Leider bleibt diese Masche weit verbreitet, leider meist dann, wenn MĂ€nner Frauen etwas erklĂ€ren oder zumindest so tun also ob. Auf meinem Schreibtisch liegt dazu ein schönes Buch von Rebecca Solnit âMen explain things to meâ. Es beginnt mit einem GesprĂ€ch bei einer Party. ER: ‚Ah, Sie arbeiten zu Muybridge, da mĂŒssen Sie unbedingt noch dieses ganz neue wichtige Buch lesen….‘ ER erzĂ€hlt und erzĂ€hlt, ohne zu merken, dass ER mit der Autorin eben jenes Buches spricht, das ER ihr gerade zu lesen so ans Herz zu legen versucht. Zuhören ist in meiner Profession leider als Tugend nicht sehr verbreitet. Wer zuhört, gilt als schwach. Lieber halten sie endlose Monologe, auch wenn sie zur eigentlichen Frage lĂ€ngst nichts mehr zu sagen haben. Das gilt im Ăbrigen fĂŒr MĂ€nnlein und Weiblein gleichermaĂen. Viele kluge Menschen habe ich daran erkannt, dass sie ihrem GesprĂ€chspartner erst mal Zeit gaben, die eigenen Gedanken zu formulieren, bevor sie gemeinsam eine Antwort suchten.
Auf der âHamburg Expressâ war das kein Problem. Wir haben zusammen gelernt, zusammen auf die PrĂŒfung hin gefiebert und zusammen aufgeatmet, als diese endlich vorĂŒber war…
Das einzige, das spieltechnisch viel zu kurz kam in dieser Woche, waren die beiden Gitarren, die Folker und Alex mit an Bord gebracht hatten. Nur am letzten Abend fand sich die Gelegenheit fĂŒr eine Kostprobe, die es dann umso bedauerlicher erscheinen lieĂ, dass wir vorher keine Zeit dafĂŒr gefunden hatten.