Und plötzlich, in einem Moment, begannen die Figuren auf dem Platz, sich zu bewegen. Sie streckten ihre bronzenen Glieder â langsam und dennoch deutlich, sodass man Angst haben konnte, ihre Arme und Beine gingen ihnen dabei zu Bruch. Die alte Frau rĂŒckte ihre Frisur zurecht, der Herr kratzte sachte das Revers ĂŒber seiner Weste. Er öffnete seine leeren Augen und wandte sich nach ihr um. FĂŒr einen Moment erschien es ihr, als wolle er etwas zu ihr sagen. Aber der geöffnete, zahnlose Mund blieb stumm.
Benommen von diesem ersten Eindruck folgte ihr Blick dem Flug eines kleinen Schmetterlings. So schön! Ăber den ganzen Platz hinweg kam er auf sie zu, zu ihr. Kurz umschwĂ€rmte er die alte Dame, die ihre HĂ€nde tief in die Taschen ihrer metallenen SchĂŒrze gesteckt, die Schultern wie zu einem schweren Seufzer gehoben hatte und doch auch stumm blieb wie ihr Nachbar.
Die Farben des Insekts leuchteten, schienen jeden Winkel des Platzes auszufĂŒllen. Das FlĂŒgeltier kam ganz nah, und sie zuckte zurĂŒck, als sie in dessen Augen Verwunderung zu lesen glaubte.
Im selben Augenblick erfĂŒllte ein Schrei den ganzen Raum, breitete sich aus, rollte von Hauswand zu Hauswand. Der Körper schlug hart gegen den Backstein, blieb liegen, grotesk verdreht, blutend. Erschrocken sprang der Fahrer aus seinem Wagen. Wie angewurzelt blieb er stehen, als er sah, als er erkannte, was geschehen war. Ein KnĂ€uel von GliedmaĂen, ĂŒber welchem sich ein kleiner Admiral nun in den Nachthimmel schraubte. Er war spĂ€t dran in diesem Jahr…